Die geplante Güterbahntrasse Mannheim-Karlsruhe wird mit ihren möglichen Trassenvarianten weiterhin heiß diskutiert. Der Landtagsabgeordnete Ansgar Mayr macht nun zusammen mit seinem Bundestagskollegen Nicolas Zippelius und dem Europaabgeordneten Daniel Caspary einige rote Linien zum Schutz der Kommunen und ihrer Bürger in seinem Wahlkreis deutlich. Daniel Caspary hatte sich mit einer entsprechenden Anfrage an Verkehrsminister Wissing (FDP) gewandt.
Ansgar Mayr zeigt sich bestürzt darüber, dass das FDP-geführte Ministerium in seiner Antwort auf die Anfrage des Europaabgeordneten Daniel Caspary darauf verweist, dass laut Aussage der DB Netz AG die Variante im Raum Spöck/Staffort keine Ausschlusskriterien beinhalte. Da andere Varianten in diesem Zusammenhang nicht genannt werden, könne man den Verdacht hegen, die Entscheidung sei im Hinblick auf das Schutzgut Mensch schon vor Prüfung der möglichen Varianten bereits gefallen.
„Es dürfen auf gar keinen Fall die vorhandenen gewachsenen Landschaften oder gar Ortsteile zerschnitten werden. Das gilt für den Bereich Stutensee, aber auch für den Bereich Karlsdorf-Neuthard oder die möglichen Trassenführungen im nördlichen Landkreis Karlsruhe. Es muss möglich sein, die Trassenführungen zu finden, die neue Schneisen und Belastungen vermeiden und sich an bestehenden Infrastruktureinrichtungen orientieren“, erklärt Ansgar Mayr.
„Ich appelliere dringend an Planer und Entscheider, dass vor allem entlang bereits vorhandener Infrastruktur geplant wird - also dort, wo die Landschaft ohnehin schon zerschnitten ist“, fordert Ansgar Mayr.
„Die Güterbahntrasse ist eine verkehrs- und umweltpolitisch sehr wichtige Maßnahme, die wir gemeinsam mit unseren europäischen Nachbarn beschlossen haben. Die Bundesrepublik muss mit der Umsetzung des Projekts nun ihren vertraglichen Verpflichtungen in Europa nachkommen. Es ist aber unverzichtbar, sehr sorgfältig zu planen und auf die Kommunen und ihre Bürger größtmögliche Rücksicht zu nehmen. Für die Zukunft darf das Zusammenleben in den betroffenen Kommunen, ihren Ortsteilen und in den regionalen Strukturen nicht erschwert werden“, erklärt der Europaabgeordnete Daniel Caspary.
„Aufgrund der Gegebenheiten in unserer dicht besiedelten Region ist bei allen in Frage kommenden Varianten die Planung eines maximalen Lärmschutzes sehr wichtig, auch wenn dann mit langen und teuren Tunnelstrecken zu planen wäre", so der Bundestagsabgeordnete Nicolas Zippelius. "Die möglichen Trassenkorridore in der Region sind sehr eng und es gibt große kommunale Widerstände, insbesondere dort, wo Varianten zwischen Ortsteilen oder eng miteinander verflochtenen Gemeinden geplant sind. Hierfür erwarte ich größere Sensibilität und Aufmerksamkeit in der Planung und weiteren Kommunikation“, so Zippelius weiter.